Datenaustausch zwischen Baustelle und Büro in Echtzeit
Vermesser und deren vergleichsweise komplexen Werkzeuge werden künftig – auch bei der Nutzung von BIM-Prozessen – auf Baustellen weiterhin benötigt. Davon bin ich überzeugt. Aber: So sehr ich die Möglichkeiten etablierter Vermessungssysteme schätze, waren sie in den letzten Jahren ein großes Hemmnis bei der Digitalisierung von täglichen Bauprozessen. Die elektronischen Werkzeuge konnten in der Vergangenheit nur bedingt Zollstock und Bandmaß ablösen.
Woran liegt das?
Im Baustellenalltag ist es nicht möglich und finanziell nicht tragbar, für kleine Aufmaße und überschaubare Absteckungen vor Ort jeweils einen Vermesser anzufordern. Gleichzeitig ist es utopisch, alle Vorarbeiter einer Baufirma mit derzeit am Markt gängigen Vermessungsgeräten international agierender Hersteller auszustatten. Ein Investment von rund 15.000 Euro in die Ausrüstung eines Poliers oder Schachtmeisters kann kaum amortisiert werden. Und es kommt ein weiteres Problem hinzu: Bei weitem nicht alle Mitarbeiter auf der Baustelle sind bereit, sich mit der komplexen Bedienung von Totalstationen, GNSS-Rovern sowie den zugehörigen Softwareanwendungen auseinander zu setzen.
Welches Ergebnis folgt daraus?
In vielen Baufirmen wird der gesamte Aufmaß-Prozess oder zumindest nicht unerhebliche Teile davon weiterhin analog abgewickelt. Die mit Zollstock und Bandmaß gemessenen Daten in einem CAD-System nachzukonstruieren, ist viel zu aufwändig. Die Messdaten werden daher in Handskizzen übertragen und die Rechenansätze in das Abrechnungsprogramm eingetippt. Das ist nicht nur rückwärtsgewandt, sondern auch aufwändig und vor allem fehleranfällig.
Was ist die Lösung?
Einen großen Schritt auf dem Weg der Digitalisierung können Bauunternehmen machen, wenn sie zukünftig die Lösung €asyGIS einsetzen. Dabei handelt es sich um eine einfach zu bedienende Alternative für Aufmaß und Absteckung mittels GNSS -(landläufig GPS)-Rover. Weil die Daten in einer Cloud liegen und Server einen großen Teil der Rechenleistung übernehmen, reicht ein Android-Tablet als Bedieninstrument aus. Zusammen mit einem hochwertigen, aber preiswerten Rover des Anbieters Emlid steht ein System zur Verfügung, dessen Kosten deutlich unter denen einer klassischen Konfiguration für Vermesser liegen.
Wo liegen die Vorteile?
Damit zwischen Vorarbeitern auf der Baustelle und Abrechnern bzw. Bauleitern im Büro kein aufwändiger und oft fehlerbehafteter Datenaustauschs notwendig ist, liegen bei der Nutzung von €asyGIS alle Messdaten in einer Cloud. Die Daten werden in beide Richtungen automatisiert abgeglichen. Alle Bilder, Punkte, Linien und Flächen, die der Polier vor Ort erfasst, landen auf Knopfdruck im Modell der Baustelle im Büro. Alle von der Arbeitsvorbereitung für die Absteckung erstellten Daten sind gleichfalls schnell und sicher auf der Baustelle verfügbar. Selbst bei etablierten Systemen ist es noch häufig üblich, die Daten per Job-Datei auszutauschen. Dabei bestehen immer die Möglichkeit der Verwechslung und die Gefahr, mit falschen Daten zu arbeiten. Bei Nutzung der €asyGIS-Cloud hingegen wird auf der Baustelle und im Büro immer auf den gleichen aktuellen Datenbestand zugegriffen.
Wie lautet das Fazit?
Es gibt keinen Grund mehr, mit Zollstock und Bandmaß aufzumessen!
Wer will mehr erfahren?
Einen Überblick zur Arbeitsweise mit €asyGIS und sowie eine Übersicht über die praktischen Vorteile für das tägliche Arbeiten auf der Baustelle und im Büro zeigt das Video auf dem Youtube-Kanal meines Unternehmens isl-kocher.
Frank Kocher