BIM-Projekte: Das Arbeiten mit Modellen während der Ausführung

BIM-Projekte: Das Arbeiten mit Modellen während der Ausführung

In der Planungsphase von BIM-Projekten ist ein Austausch der Modelle zwischen verschiedenen Prozess-Beteiligten über Schnittstellen – zum Beispiel im IFC-Format – durchaus akzeptabel. Gibt es möglicherweise zwei oder drei Planungsvarianten des Bauwerkes, lassen sich diese zum Beispiel über die Namen der IFC-Dateien leicht auseinander halten.

Besonderheiten in der Ausführungsphase

In der Ausführungsphase des Bauwerkes ist die Situation eine andere, denn modellbasiertes Arbeiten in ausführenden Unternehmen ist differenzierter. Schöpft eine Baufirma die vorhandenen Möglichkeiten voll aus und wickelt sowohl die Bauablaufplanung, die Baufortschrittskontrolle als auch die Abrechnung mit dem Modell ab, ändern sich sowohl Geometrien als auch Attribute von Körpern fast täglich. Grund hierfür ist, dass neben der Planung ein paralleles as-built-Modell wächst und während des Bauprozesses fortgeführt wird.

Bei größeren ausgeführten BIM-Projekten der letzten Jahre erwies sich die Arbeit mit getrennten Systemen für die geometrische Modellbearbeitung (früher CAD) auf der einen und BIM-Software zum Attributieren und Verwalten der Körper auf der anderen Seite als nicht praktikabel. Ein ständiges Hin- und Herschieben von geänderten Modellen mit der fortwährenden Gefahr der Verwechslung – „Welche CPI-Datei ist denn nun die richtige für heute ?“ – sorgte nicht gerade für Zufriedenheit bei den Anwendern.

Erweiterung der grafischen Oberfläche

Doch es gibt bessere Lösungen: Bereits vor fünf Jahren haben wir von isl-kocher in einer ersten Stufe unsere Software isl-baustellenmanager schnittstellenlos in das ERP-System des Softwareanbieters BRZ Deutschland integriert. Anstatt in der Stufe 2 ein zusätzliches BIM-Werkzeug via Schnittstelle bei uns anzubinden, haben wir uns dazu entschlossen, die benötigten Funktionen in den isl-baustellenmanager zu integrieren. Ein steter Datenaustausch ist somit nicht notwendig.  

Mit der in wenigen Tagen zur Verfügung stehenden Version 8 des isl-baustellenmanager ist es dann möglich, alle während der Bauphase notwendigen Arbeiten an Modellen innerhalb einer Applikation auszuführen. Dazu gehören:

  • Modellierung / Modelländerung
  • Attributierung
  • Modell-Koordination (im Tief- und Straßenbau allerdings weniger wichtig als im Hochbau)
  • Bauablaufplanung (4D und 5D)
  • Baufortschrittskontrolle über den Vergleich Planungsmodell mit dem IST-Modell
  • REB-konforme Mengenermittlung
  • Dokumentenverlinkung

Die kaufmännischen Prozesse wie Kalkulation, Bauzeitenplan, Leistungsmeldung und Abrechnung laufen weiterhin im BRZ-System – und das immer aktuell durch eine Integration des verlinkten Modells.

Einbettung des modellbasierten Arbeitens im ERP-System

Kein Datenaustausch zwischen Software-Applikationen notwendig

Ein sogenanntes „round-tripping“, ein ständiger und fehleranfälliger Datenaustausch der Modelle mit anderen BIM-Tools im Kreislauf, ist durch die Nutzung des isl-baustellenmanagers hinfällig geworden.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Veränderungen und Ergänzungen am Modell aufgrund von Messergebnissen auf der Baustelle ebenfalls ohne Schnittstellen und Dateiaustausch über die Integration der easyGIS-Cloud unseres Partner vh software tools tagesaktuell ins Modell eingepflegt werden.

Frank Kocher

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